Schon seit der Schulzeit begeistern mich Chemie und Biologie – die Welt der Moleküle, ihre Wechselwirkungen und die Prinzipien, die das Leben auf kleinster Ebene steuern.
Diese Faszination führte mich zu einem Biochemiestudium mit Stationen in Bayreuth, Ulm und Stavanger in Norwegen. Was diese Themen so spannend macht? Die schier unendliche Komplexität. Aus nur 20 Aminosäuren entstehen Proteine mit einzigartigen Strukturen, die wiederum entscheidend für die Funktionen in Zellen und Organismen sind.
In Ulm bot sich mir dann die Chance, eine Promotion im Bereich der Molekularen Virologie zu beginnen. Hier tauchte ich tiefer in die Welt der Viren und ihren Interaktionen mit Wirtszellen ein. Meist funktioniert auch diese verhängnisvolle Interaktion, wie sollte es anders sein, über zwei Proteine – dem viralen Glykoprotein und seinem zellulären Rezeptor.
Damals kaufte ich auch von meinem ersten Doktoranden-Gehalt einen Anet-A8-3D-Drucker, einen Prusa-Klon – und Brandrisiko – der ersten Generation.
Hobby und Beruf lassen sich dabei hervorragend verbinden: Proteine nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern sie auch dreidimensional sichtbar und greifbar zu machen.
Inzwischen habe ich erfolgreich promoviert und darf selbst PhD-Studenten betreuen. Wissenschaftliche Arbeiten an denen ich mitwirken durfte, wurden zwischenzeitlich in renommierten Journalen veröffentlicht und meine Drucker sind jetzt (meist) weniger risikobehaftet. Aber die Faszination bleibt – und ich tüftle weiter daran, molekulare Strukturen begreifbar zu machen und neue Wege zu finden, Wissenschaft anschaulich darzustellen.
Hier ein geht es zu einigen Publizierten Artikeln, an denen ich mitwirken durfte…
Spike residue 403 affects binding of coronavirus spikes to human ACE2
… und zu einem Artikel der Apotheken Umschau über die Arbeit im Labor.
Schafe im Wolfspelz: Auf der Suche nach dem nächsten Virenhemmer.